FF Raabs

Feuerwehrhaus Raabs

Abschnitt: Raabs Feuerwehrnummer: 20228
Feuerwehrkommando seit 06.01.2021
Feuerwehrkommandant
  Patrick Dejcmar
Feuerwehrkommandant-Stellvertreter
  David Dejcmar
Leiter des Verwaltungsdienstes

 

Erwin Silberbauer

 

Nach einem Aufruf des Bürgermeisters wurde am 11. Juli 1878 die Freiwillige Feuerwehr Raabs von 50 Mitgliedern gegründet. Der neue Herrschaftsbesitzer von Raabs, Wilhelm Ritter von Lindheim spendete die alte Feuerspritze, die sich damals im Schloss befand. Im Jahr 1897 erhielt die Feuerwehr eine eigene Fahne, sowie eine neue Spritze, einen sogenannten Hydrophor (Anm.: Feuerlöschpumpe) und zwei Jahre später wurde eine Steigleiter angeschafft. Damit war die Feuerwehr für die damaligen Verhältnisse modern ausgerüstet.

Damals hatte die Feuerwehr kein eigenes Gerätehaus, diese waren im Hoftrakt des Gemeindehauses untergebracht. Erst im Jahre 1924 erhielt die Feuerwehr ein eigenes Gebäude, welches im Jahr 1965 aufgestockt wurde. Gleichzeitig wurde der Schlauchturm erhöht, da bis dahin nur 15m Schläuche aufgezogen werden konnten. Im Jahr 1925 wurde eine neue Motorspritze angeschafft, diese befindet sich noch im Besitz der Feuerwehr Raabs. 1928 wurde die erste Sirene gekauft und am Gemeindehaus montiert.

Im Jahr 1947 kaufte die Gemeinde einen Lastkraftwagen aus amerikanischen Heeresbeständen für die Feuerwehr an und im Juni 1950 wurde eine neue tragbare Motorspritze angeschafft. Mit der Inbetriebnahme der neuen Gemeindewasserleitung im Jahr 1952 standen 18 Hydranten für die Wasserversorgung zur Verfügung. 1958 schaffte die Gemeinde eine leistungsfähige VW-Tragkraftspritze an und 1959 wurde ein Opel-Blitz Löschfahrzeug mit Vorbaupumpe erworben. In der Folge erhielt die Feuerwehr 1963 das erste Funkgerät zur Verständigung mit den Nachbarfeuerwehren. Im Jahre 1973 erfolgte der Ankauf eines Mercedes-Benz TLF 2000, die ersten Atemschutzgeräte wurden ebenfalls in diesem Jahr angeschafft. Auf Grund der vermehrten technischen Einsätze bekam die Feuerwehr 1984 ein RF-Rüstfahrzeug. Im Jahr 1992 wurde ein neues KLF-Fahrzeug mit einer modernen BMW-Tragkraftspritze erworben.

2003 wurde von der Stadtgemeinde als Ersatz für das schon lange zu klein gewordene Feuerwehrhaus das ehem. Areal der Fa. Dallamassl für die Feuerwehr Raabs angekauft, seit diesem  Zeitpunkt ist auch das Abschnittsfeuerwehrkommando Raabs dort untergebracht. 

Im Jahr 2006 wurde zur Förderung des Nachwuchses die Feuerwehrjugend gegründet.

2005 konnte ein RLFA 2000 in Dienst gestellt werden und Anfang 2009 wurde die TMB/Teleskopmastbühne bei der FF Raabs stationiert. Zuletzt wurde im Jahr 2011 ein neues KDOF-Fahrzeug angeschafft, welches verstärkt für die Belange der Feuerwehrjugend eingesetzt wird.

Im März 2013 hatte die Feuerwehr Raabs einen Mitgliederstand von 73 Mitglieder (51 Aktive, 7 Mitglieder der Reserve und 15 Mitglieder der Feuerwehrjugend).

Herausragende Einsätze:

Brand der Dyk-Mühle am 16.August 1998:

In der Mittagszeit des 16.08.1998 entstand durch Selbstentzündung im Bereich der Hammer-Mühle ein Brand. Zur Bekämpfung des Brandes waren 13 Feuerwehren mit 187 Mann mehr als drei Stunden tätig. Mehrere Atemschutzgruppen waren im Einsatz, in weiterer Folge kam auch die Drehleiter der FF Waidhofen zum Einsatz. Lagerräume, Extruderanlage, Getreidesilos, Maschinenhaus, Werkstätte und die Mehlpaketieranlage wurden fast vollständig zerstört, rund 900 Tonnen Mehl- und Getreidevorrat fielen ebenfalls den Flammen zum Opfer. Der enorme Sachschaden wurde damals mit etwa 50 Mio. Schilling (rd. 3,5 Mio. €) beziffert.  

Hochwassereinsatz 2006

Nach dem Brand der Dyk-Mühle war das „Jahrtausendhochwasser“ am 30.06.2006 das „Jahrhundertereignis“ für das Feuerwehrwesen in der Region. Von den Behörden wurde es als 500-jährliches Hochwasser eingestuft.

Auf Grund der bereits tagelang anhaltenden Niederschläge konnten die Böden kein Wasser mehr aufnehmen, die sich bereits abzuzeichnende Hochwassersituation begann sich im Lauf des 30. Juni 2006 vollends zuzuspitzen. Alles ging blitzschnell, zwischen 23 und 1 Uhr stieg der Pegel der Thaya in Raabs um fünf Meter. Damit erreichte die Thaya einen historischen Höchststand – 6,6 Meter wurden seit Beginn der Aufzeichnungen noch nie erreicht. Besonders die von der Mährischen Thaya ausgehenden Wassermengen wälzten sich über den Raabser Hauptplatz, der rund 1,3 Meter unter Wasser stand. An die 100 Häuser waren geflutet, fast alle ebenerdigen Wohnungen, Geschäfte und Gasthäuser rund um den Hauptplatz wurden massiv in Mitleidenschaft gezogen. In einem Lokal lag der Wasserstand zeitweise sogar zwischen 1,70 m und 2,10 m. Auch das Hallenbad der Stadt Raabs war von den Fluten massiv betroffen, vor allem wurde damals die im Keller situierte Technik zerstört. In der Folge musste das Hallenbad für einige Jahre gesperrt werden.

Auf Grund der Auswirkungen des massiven Hochwassers mussten damals sogar die in der Region angesetzten NÖ Landesfeuerwehrleistungsbewerbe kurzfristig abgesagt werden, konnten dann aber doch Ende Juli durchgeführt werden.

16.03.2013