14.09.2025 – Vor einem Jahr: Hochwasser führte zu Katastrophenzustand

Ein Jahrhunderthochwasser traf im September 2024 Niederösterreich. Das gesamte Land wurde zum Katastrophengebiet erklärt. Im Bezirk Waidhofen an der Thaya waren 98 Feuerwehren mit 2.180 Mitgliedern im Einsatz.

Mittwoch, 11. September 2024 14:00 Uhr. Die erste behördliche Wetterinformation erreichte die Alarmzentralen in Niederösterreich. Die zuständigen Stellen warnten vor einem Mittelmeertief, das ab dem 12. September 2024 große Regenmengen nach Niederösterreich bringen wird. In den folgenden Stunden gab es weitere Updates, darin wurden die erwarteten Regenmengen immer wieder angepasst und nach oben korrigiert.

Am 13. September 2024 begann es zu regnen, in der Nacht auf den 14. September 2024 wurden die Niederschläge intensiver. Bereits zu diesem Zeitpunkt haben die Feuerwehren erste Sicherungsmaßnahmen getroffen.

Samstag, 14. September 2024 – Der Hochwassereinsatz beginnt

Kurz nach 5 Uhr früh gingen die ersten Notrufe bei den Feuerwehren ein. Innerhalb weniger Stunden waren bereits 200 Feuerwehrleute im Bezirk Waidhofen an der Thaya im Einsatz. Um 9 Uhr wurde aus 14 von 15 Gemeinden Hochwassereinsätze gemeldet. Schon bald gab es 140 Einsatzstellen, bei denen 94 der 112 Feuerwehren im Bezirk mit 1.080 Mitglieder eingesetzt waren.

Der Einsatzschwerpunkt lag in den Gemeinden Vitis, Windigsteig, Waidhofen an der Thaya, Waidhofen an der Thaya-Land und Raabs an der Thaya.

Erstmals aufatmen konnten die Einsatzkräfte zu Wochenbeginn, 16. September 2024. Die Pegel sanken, die Aufräumarbeiten konnten beginnen.

Einsatzbilanz im Bezirk Waidhofen an der Thaya

In Summe waren bis 17. September 2024 in allen 15 Gemeinden des Bezirkes 98 der 112 Feuerwehren mit insgesamt 2.180 Mitgliedern eingesetzt. Viele dieser Einsatzkräfte waren oft durchgehend im Einsatz, um alles Mögliche zu unternehmen, um das Hab und Gut der Bevölkerung zu schützen. Mit großem Erfolg, denn obwohl es an einigen Stellen im Bezirk zu größeren Wassermassen als im Jahr 2002 kam, blieben die Schäden deutlich geringer als im Jahr 2002. Dieser Erfolg ist einerseits auf die errichteten Hochwasserschutzmaßnahmen in den Gemeinden zurückzuführen, welche erstmals in vollem Umfang auf die Probe gestellt wurden und andererseits auf die höchste professionelle Arbeit der Freiwilligen Feuerwehren.

Ich bin besonders stolz auf den Einsatzerfolg und das enorme Engagement der Freiwilligen Feuerwehrleute im Bezirk“ , bedankte sich damals Bezirksfeuerwehrkommandant Manfred Damberger bei allen eingesetzten Mitgliedern.

Nicht unerwähnt darf die große Hilfsbereitschaft der Bevölkerung gegenüber den Einsatzkräften bleiben. In die Feuerwehrhäuser und Einsatzstellen wurden selbst gemachte Mehlspeisen gebracht, Betreiber von Gastronomiebetrieben lieferten warme Mahlzeiten und örtliche Fleischer und Bäcker versorgten die Hilfskräfte mit frischen Waren.

Hilfe für den NÖ Zentralraum

Ab 17. September 2024 entspannte sich die Lage im Bezirk Waidhofen an der Thaya, doch in anderen Regionen in Niederösterreich standen weiterhin große Gebiete unter Wasser. Im Rahmen des Katastrophenhilfsdienstes (KHD) gingen erneut hunderte Feuerwehrmitglieder in den Einsatz, um den Menschen zu helfen. Sechs Tage lang waren mehrere KHD-Einheiten aus dem Bezirk Waidhofen an der Thaya in den Bezirken Melk, Tulln und Korneuburg eingesetzt.