18.07.2021 – Feuerwehren aus dem Bezirk helfen im Hochwassergebiet
Riesige Niederschlagsmengen führten im Mostviertel zu großräumigen Überflutungen. Die örtlichen Einsatzkräfte bekamen dabei Unterstützung von Mitgliedern aus der Gemeinde Pfaffenschlag. Mit der Schmutzwasser-Pumpen-Anlage (SPA) 200 wird ein landwirtschaftlicher Betrieb ausgepumpt.
Solche Pumpenanlagen sind im gesamten Landesgebiet (mindestens zwei pro Bezirk) stationiert. Pro Stunde können damit 200m³ Wasser abgepumpt werden.
Sonntagnachmittag kam die Anforderung für die SPA 200 der Feuerwehr Pfaffenschlag. Fünf Mitglieder rückten daraufhin in das Hochwassergebiet aus. Ziel war ein landwirtschaftlicher Betrieb mit rund 200 Kühen und 350 Ziegen in Wohlfahrtsbrunn in der Gemeinde Bergland, Bezirk Melk. Der Betrieb wurde durch die enormen Niederschlagsmengen überflutet. Das Wasser drang in die Stallungen ein, einige Ziegen kamen in den Fluten ums Leben.
Gemeinsam mit den Besitzern und örtlichen Einsatzkräften brachten die Mitglieder der Feuerwehr Pfaffenschlag die Tiere aus dem Stall in Sicherheit. Immer wieder sprangen dabei etliche Ziegen zurück in die Fluten und mussten erneut gerettet werden, auch mit Hilfe von Traktoren. Neben der SPA 200 aus Pfaffenschlag stehen zusätzlich je eine Pumpanlage aus dem Bezirk Horn und Lilienfeld im Einsatz. Trotz der eingesetzten Pumpen stieg in den Abendstunden der Wasserstand weiter an. In der Nacht wurde mit einem Bagger eine nahegelegene Straße aufgegraben, damit die Wassermassen abfließen konnten. Danach begann der Wasserstand zu sinken.
Der steigende Grundwasserspiegel führte zu einem Wassereintritt in die Kellerräume der Wohngebäude. Auch hier konnten die Feuerwehrleute aus Pfaffenschlag helfen. Mit dem Pumpsauger wurde das Wasser direkt ins Freie befördert.
Nach einer schlaflosen Nacht wurden die fünf eingesetzten Mitglieder der Feuerwehr Pfaffenschlag durch Kameraden aus den Feuerwehren Kleingöpfritz und Rohrbach sowie Unterabschnittsfeuerwehrkommandant Markus Stangl abgelöst.
Der Hilfseinsatz in Wohlfahrtsbrunn konnte am späten Montagnachmittag beendet werden. Das Wasser konnte soweit abgepumpt werden, damit es keine unmittelbare Gefahr für den besiedelten Raum mehr darstellt. In Summe wurden ca. 4.000m³ Wasser abgepumpt. Das entspricht in etwa 25.000 Badewannenfüllungen.