09.01.2020 – Leistungsbilanz 2019

wappen lfvMit dem Jahreswechsel ging für die 117 Freiwilligen Feuerwehren im Bezirk Waidhofen an der Thaya ein einsatzreiches Jahr zu Ende. Um 8 % stiegen die technischen Einsätze an. Ein neuer Höchstwert in den letzten sieben Jahren. In Summe wurden rund 130.100 Gesamtstunden freiwillig und ehrenamtlich geleistet, eine Wertschöpfung im Wert von 3,3 Millionen Euro.

 

 

 

Das Jahr 2019 begann mit Schnee, Sturm und zahlreichen Verkehrsunfällen. Allein in den ersten 14 Tagen standen über 400 Feuerwehrleute bei Verkehrsunfällen in nahezu allen Gemeinden des Bezirkes im Einsatz. Mehrere Personen wurden bei den Unfällen verletzt, der Großteil der Verkehrsunfälle verlief aber glimpflich. (>>> 03.01.2019 – Schneefall führte zu mehreren Feuerwehreinsätzen >>> 08.01.2019 – Keine Pause für die Feuerwehren, Einsätze gehen weiter >>> 14.01.2019 – Über 100 Feuerwehrleute nach Schneesturm im Einsatz)

Im südlichen Niederösterreich herrschten zu diesem Zeitpunkt ergiebige Schneefälle, welche in weiterer Folge einen Katastrophenhilfsdienst-Einsatz der Feuerwehren auslösten. Am 16. Jänner 2019 machten sich 54 Feuerwehrmitglieder aus dem Bezirk Waidhofen auf den Weg zum Hochkar, um Häuser und Betriebe von 5-6 Meter Schnee zu befreien. (>>> 16.01.2019 – Schneechaos: KHD Einheit aus Waidhofen unterstützt am Hochkar)

Die technischen Einsätze erreichten im Jahr 2019 einen Höchstwert der letzten sieben Jahre. Darunter waren insgesamt 173 Verkehrsunfälle. Nicht immer blieb es dabei bei Blechschäden und es wurden leider Personen schwer verletzt oder sogar getötet.

Mit dem Schlimmsten rechneten die Einsatzkräfte am 19. Februar 2019, als sie die Alarmierung zu einem schweren Verkehrsunfall „PKW gegen Kindergartenbus“ erhielten. Zwischen Windigsteig und Waldberg stießen auf der spiegelglatten Fahrbahn ein PKW und ein Kindergartenbus frontal zusammen, wobei der Kindergartenbus anschließend über eine Böschung stürzte. Ein Großaufgebot an Feuerwehr- und Rettungskräften wurden zur Unfallstelle entsandt. Glücklicherweise blieben alle Kinder in dem Kleinbus unverletzt. Die beiden Fahrzeuglenker wurden verletzt ins Krankenhaus gebracht. (>>> 19.02.2019 – Kindergartenbus stürzte nach Frontalcrash über Böschung)

Nur wenige Stunden später kam es erneut zu einem schweren Verkehrsunfall. In Götzles standen mehrere Feuerwehren bei einer Menschenrettung im Einsatz. Ein Lenker wurde im PKW eingeklemmt. (>>> 19.02.2019 – Menschenrettung nach Fahrzeugüberschlag in Götzles)

Bei einem Arbeitsunfall am 6. März 2019 in Raabs an der Thaya konnten die Feuerwehrleute einen 24-jährigen Techniker retten, der in einen Liftschacht gestürzt war. (>>> 06.03.2019 – Unfall in Liftschacht in Raabs, junger Mann verletzt)

Am 2. April 2019 wurde ein junger PKW Lenker in seinem Fahrzeug eingeklemmt, nachdem er auf der Landesstraße zwischen Kautzen und Pleßberg frontal gegen einen Baum prallte. Die Feuerwehrleute befreiten ihn mit hydraulischen Rettungsgeräten. (>>> 02.04.2019 – Menschenrettung nach schwerem Verkehrsunfall in Kautzen)

Tödlich endete ein Verkehrsunfall am 17. Dezember 2019 in Thuma. Ein 66-jähriger Mann prallte mit seinem PKW frontal gegen eine Hausmauser, er verstarb noch an der Unfallstelle. (>>> 17.12.2019 – PKW Lenker stirbt nach Frontalkollision mit Hausmauer)

Tragisch endete ein Sparziergang einer 63-jährigen Frau am ehemaligen Golfplatz in Waidhofen an der Thaya. Sie war gemeinsam mit ihren beiden Hunden unterwegs, als diese in einen Teich hüpften. Beim Versuch die Hunde zu retten ertrank die Frau. Ein rascher Einsatz von Feuerwehr, Rotem Kreuz und Polizei konnte der Frau nicht mehr helfen. (>>> 09.04.2019 – Frau wollte Hunde retten und ertrank)

Im Jahr 2019 wurden die Feuerwehren auch zu ungewöhnlichen Einsätzen gerufen. Am 18. Februar 2019 stürzte ein Sattelkraftfahrzeug auf der Landesstraße 52 bei Liebnitz über eine Böschung. Die aufwändige Bergungsaktion, bei der auch das Kranfahrzeug der Feuerwehr Krems anrücken musste, dauerte insgesamt sieben Stunden. Der Fahrer blieb zum Glück unverletzt. (>>> 18.02.2019 – Aufwändige LKW Bergung in Liebnitz)

Zahlreiche Schadstoffexperten mehrerer Feuerwehren mussten am 13. Mai 2019 nach Gastern ausrücken. In einem Produktionsbetrieb trat Ammoniak aus. Mit Schutzanzügen konnten die Einsatzkräfte ein defektes Ventil als Ursache ausmachen. Verletzt wurde glücklicherweise niemand, auch für die Bevölkerung bestand keine Gefahr. (>>> 13.05.2019 – Schadstoffeinsatz nach Ammoniakaustritt in Gastern)

In der Nacht auf den 11. Juli 2019 kippte in Zabernreith ein mit 128 Schweinen beladener Tiertransporter um. 40 Schweine starben bei dem Unfall oder mussten Notgeschlachtet werden, 88 konnten gerettet werden. Der LKW Lenker wurde verletzt ins Krankenhaus gebracht. Mit Seilwinden von Feuerwehrfahrzeugen wurde der LKW wieder auf die Räder gestellt. (>>> 11.07.2019 – Viehtransporter mit 128 Schweinen verunglückt)

Im Bereich der Brandeinsätze gab es 2019 einen starken Rückgang. Unter den 29 Brandeinsätzen war unter anderem ein Waldbrand am 17. April 2019 in Kollmitzdörfl. Für die Einsatzkräfte war es ein schwieriger Löscheinsatz, der Brandherd lag in steilem, unwegsamen Gelände. Der Einsatz dauerte mehr als 20 Stunden. (>>> 17.04.2019 – Schwieriger Löscheinsatz bei Waldbrand in Kollmitzdörfl)

Am 9. Mai 2019 standen fünf Feuerwehren bei einem Brand eines Forwarders im Einsatz. Die Holzerntemaschine fing beim Abladen von Rundholz auf der Landesstraße zwischen Hollenbach und Dietmanns Feuer. Ein Übergreifen der Flammen auf den Wald konnten die Feuerwehrleute verhindern. (>>> 09.05.2019 – LKW Bergung auf der B36 und Fahrzeugbrand in Hollenbach)

Insgesamt kam es 2019 zu neun Fahrzeugbränden im Bezirk, darunter zwei Brände von Erntemaschinen auf Getreidefeldern.

Rasch konnte ein Küchenbrand in einer Pizzeria in Groß Siegharts am 18. Oktober 2019 gelöscht werden. Ein Dunstabzug geriet in Brand, drei Feuerwehren standen im Einsatz. (>>> 18.10.2019 – Drei Feuerwehren bei Küchenbrand im Einsatz)

Sehr erfreulich ist es, dass es im gesamten Jahr 2019 keinen einzigen Brand in einem Wohngebäude gab.

Im Gegensatz zu den Brandeinsätzen stiegen die Unwettereinsätze massiv (+65 %) an. Zu insgesamt 94 Einsatzstellen nach Unwetter- oder Sturmereignissen wurden die Feuerwehren im Jahr 2019 gerufen.

Leistungsübersicht 2019:

  • Brandeinsätze: 29
    • Eingesetzte Mitglieder: 300
    • Einsatzstunden: 357
  • Technische Einsätze: 806
    • Eingesetzte Mitglieder: 3.546
    • Einsatzstunden: 4.387
  • Fehlausrückungen: 46 (Großteils Fehl- oder Täuschungsalarme von Brandmeldeanlagen)
  • Brandsicherheitswachen: 84

 

  • Einsätze Gesamt: 965 (+/- 0 % gegenüber 2018)
    • Einsatzstunden: 6.538 (-27 %)

 

  • Übungen Gesamt: 907
    • Übungsstunden: 15.257

 

  • Allgemeine Feuerwehrtätigkeiten (Wartungen, Ausbildungen, Verwaltung, etc…)
    • Stunden: 93.411

 

Feuerwehrjugend:

  • Mitglieder: 90
    • davon Buben: 70
    • davon Mädchen: 20
  • Gesamtstunden: 14.956

 

Bei den 117 Freiwilligen Feuerwehren im Bezirk Waidhofen an der Thaya wurden rund 130.100 Gesamtstunden geleistet. Setzt man einen Stundensatz von 25 Euro an, so ergibt das eine Wertschöpfung im Ausmaß von 3,3 Millionen Euro.

Im Bezirk Waidhofen an der Thaya sorgen 4.721 Feuerwehrmitglieder für die Sicherheit der Bevölkerung. Dabei kann man Tag und Nacht auf sie zählen, wenn Menschen in Not sind und Hilfe benötigen.

Aber: Stell dir vor, es passiert jemanden etwas, und niemand kommt um zu helfen. In einer Zeit, in der das Miteinander leider keine große gesellschaftliche Rolle mehr spielt, gibt es bei der Feuerwehr die Möglichkeit sich in der Gemeinschaft einzubringen um den Mitmenschen zu helfen.

Ab dem 10. Lebensjahr kann es bei der NÖ Feuerwehrjugend losgehen. Im Bezirk Waidhofen an der Thaya gibt es bei den Feuerwehren Dobersberg, Kautzen, Groß-Siegharts-Stadt, Raabs und Vitis Feuerwehrjugendgruppen. Dort erhalten die Buben und Mädchen das nötige Rüstzeug, um später – genauer gesagt ab dem 15. Lebensjahr – für den Aktivdienst bestens ausgebildet zu sein.

Interesse? Schau bei deiner Feuerwehr im Ort vorbei und erkundige dich beim Feuerwehrkommandanten. Er wird dir bestimmt all deine Fragen beantworten und dir die Institution Feuerwehr näherbringen. Du wirst diesen Schritt nicht bereuen!