12.01.2015 – Leistungsbilanz 2014
Ein einsatzreiches Jahr ging am 31. Dezember 2014 für die 120 Freiwilligen Feuerwehren des Bezirkes zu Ende. Einsätze und Übungen waren 2014 nicht nur im eigenen Bezirk zu bewältigen, sondern auch in den Nachbarbezirken, in ganz Österreich und im Ausland.
Gleich zu Beginn des Jahres war ein internationaler Hilfseinsatz der NÖ Feuerwehren bei der Eiskatastrophe in Slowenien notwendig. Nach einem intensiven Eisregen Ende Jänner waren 90% der slowenischen Bevölkerung ohne Strom. 14 Tage lang standen 21 Mitglieder von 8 Feuerwehren aus dem Bezirk im Katastrophenhilfsdienst (KHD) Einsatz.
Für einen weiteren Auslandseinsatz sorgte Mitte Mai das Sturmtief „Yvette“. In Bosnien kam es durch schwere Unwetter zu Überflutungen im ganzen Land. Erneut rückten die NÖ Feuerwehren zum KHD Einsatz aus. Aus dem Bezirk Waidhofen/Thaya mit dabei war wie auch in Slowenien die Basisgruppe Nord – stationiert bei der Feuerwehr Kautzen – des NÖ Versorgungsdienstes.
Die Anzahl an Brandeinsätzen ging, nach einem Anstieg im Vorjahr, 2014 wieder zurück. Neun Wohngebäude, vier Kraftfahrzeuge, acht Wald- bzw. Flurflächen waren im abgelaufenen Jahr von einem Brand betroffen. Glücklicherweise kam es zu keinem Großbrand und auch zu keinem Brand in einem landwirtschaftlichen Betrieb. Bei einem Brandeinsatz waren alternative Energieanlagen betroffen.
Durch eine kurze Hitzewelle mussten am 8. und 9. August einige Flur- und Fahrzeugbrände – vorwiegend Brände an Erntemaschinen – gelöscht werden.
In Summe wurden die Feuerwehren des Bezirkes Waidhofen/Thaya zu 37 Brandeinsätzen gerufen, bei denen 305 Mitglieder 489 Stunden und 57 Fahrzeugen im Einsatz standen.
Konstant hoch blieben die technischen Einsätze. Neben 126 Einsätzen nach einem Verkehrsunfall waren 25 Menschenrettungen durch die Feuerwehren notwendig. Auch zu neun Tierrettungen mussten die Einsatzkräfte ausrücken.
Tragisch endete ein Verkehrsunfall am 27. August 2014 auf der Landesstraße 52 zwischen Aigen und Oberndorf bei Raabs. Eine 17-jährige Frau starb nach einem Frontalzusammenstoß an der Unfallstelle.
Ein weiteres Todesopfer forderte am 19. Oktober 2014 ein Unfall mit einem Mini-Bagger in Thures (Gemeinde Karlstein). Ein 60-jähriger Mann wurde unter bei Wartungstätigkeiten unter dem Arbeitsgerät eingeklemmt und verstarb an der Unfallstelle. Besonders tragisch: Der Mann war ein Mitglied der örtlichen Feuerwehr.
Glimpflich ging am 25. August 2014 der Zusammenstoß eines Personenzuges mit einem Betonmischwagen aus. Der LKW kam von der Landesstraße ab und stürzte über eine Böschung auf die Gleise der FJ-Bahn. Der herannahende Zug leitete sofort eine Notbremsung ein, der Zusammenstoß mit dem Betonmischwagen war jedoch nicht mehr zu verhindern. Verletzt wurde niemand.
Zu einem spektakulären LKW Unfall kam es am 31. März 2014. Ein mit 20 Tonnen gepresstem Fleisch beladener Sattelaufleger stürzte von der Bundesstraße 5 bei Vestenpoppen über eine Böschung in den Wald. 13 Stunden dauerte die Bergung, bei der auch das Kranfahrzeug der Feuerwehr Krems im Einsatz stand.
Die wohl berühmteste Trafostation 2014 steht in Dimling. Innerhalb von nur drei Monaten musste die Station zweimal erneuert werden, nachdem am 5. Juli und am 4. Oktober 2014 jeweils ein PKW in die Trafostation krachte.
Wie in den Jahren davor kam es 2014 zu einer Fülle an Unwettereinsätzen. Zwei besonders heftige Gewitterzellen zogen am 21. Juli und am 3. August 2014 über den Bezirk.
In den Gemeinden Dobersberg, Waldkirchen, Karlstein, Groß Siegharts und Dietmanns kam es am 21. Juli 2014 zu sinnflutartigen Niederschlägen. Dabei wurden zahlreiche Wohnhäuser überflutet und Straßen sowie Ortskanäle vermurt. 22 Feuerwehren standen an diesem Abend im Einsatz.
Eine weitere Unwetterfront erreichte am 3. August 2014 die Gemeinde Windigsteig. Regenmengen von 50 Liter/m² in 20 Minuten führten in Windigsteig zu einem Hangrutsch, wobei die Rückwand einer LKW Garage eingedrückt wurde. Zu Auspumparbeiten kam es an diesem Tag auch in Brunn bei Waidhofen und in Großgerharts.
Insgesamt mussten die Feuerwehren 2014 zu 140 Sturm-/Unwetter- und Hochwassereinsätzen ausrücken.
Für eine Einsatzserie am Ende des Jahres sorgte eine sogenannte „Inversionswetterlage“. Wie auch in Slowenien kam es im gesamten Waldviertel zu massivem Raureif und Eisregen. Infolge stürzten unzählige Bäume auf Grund der Eislast an den Ästen um und blockierten Verkehrsflächen. Die Ortschaft Oedt/Wild musste vier Tage lang mit einem Notstromaggregat versorgt werden. 230 Mitglieder von 33 Feuerwehren standen im gesamten Bezirk im Einsatz. Die Bezirksalarmzentrale war vom 1. bis 3. Dezember immer wieder besetzt, um die Einsätze zu koordinieren.
Einsatzübersicht 2014:
- Brandeinsätze: 37
- Eingesetzte Mitglieder: 305
- Einsatzstunden: 489
- Eingesetzte Fahrzeuge: 57
- Zurückgelegte Kilometer: 150
- Technische Einsätze: 718
- Eingesetzte Mitglieder: 3.370
- Einsatzstunden: 5.049
- Eingesetzte Fahrzeuge: 870
- Zurückgelegte Kilometer: 5.754
- Fehlausrückungen: 27
- Brandsicherheitswachen: 104
- Einsätze Gesamt: 886 (-3 % gegenüber 2013)
- Eingesetzte Mitglieder: 4.154 (-6 %)
- Einsatzstunden: 7.362 (-27 %)
- Eingesetzte Fahrzeuge: 1.030 (-2 %)
- Zurückgelegte Kilometer: 6.283 (-12 %)
Übungsübersicht 2014:
Neben den vielen Übungen in den einzelnen Feuerwehren fanden immer wieder Großübungen statt, wie z.B. am 22. November 2014 bei der Fa. Pro Pet Austria in Gastern.
- Übungen Gesamt: 544
- Eingesetzte Mitglieder: 4.465
- Übungsstunden: 10.565
Ein weiterer wichtiger Bereich der feuerwehrinternen Aus- und Weiterbildung ist die Absolvierung von Kursen. Neben dem vielseitigen Angebot der NÖ Landesfeuerwehrschule führte das Bezirksfeuerwehrkommando Waidhofen/Thaya im Jahr 2014 insgesamt 23 Kurse mit 770 Teilnehmern durch.
Feuerwehrjugend 2014:
Eine hervorragende Leistung erbrachten 2013 die Feuerwehrjugendgruppen unseres Bezirkes. Von den Mitgliedern der Feuerwehrjugend und den Feuerwehrjugendbetreuern der sieben Feuerwehrjugendgruppen Dobersberg, Göpfritzschlag, Karlstein, Kautzen, Groß-Siegharts-Stadt, Raabs und Vitis wurden insgesamt 32.904 Stunden geleistet. Dazu zählen neben der allgemeinen Feuerwehrjugendarbeit, die Teilnahme am Bezirks- und Landesfeuerwehrjugendlager, die Durchführung von Feuerwehrjugendveranstaltungen und natürlich die feuerwehrfachliche Ausbildung.
- Mitglieder der Feuerwehrjugend: 134
- davon Buben: 109
- davon Mädchen: 25
- Gesamtstunden: 32.904